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Wozu ist Knobeln überhaupt gut?

Knobeln ist kein Notenfach Bei manchen Eltern hält sich hartnäckig die Vorstellung, nur Inhalte, auf die es Noten gibt, seien es wert, behandelt zu werden. Von dieser Sorte Eltern gibt es zwar zum Glück nicht sehr viele, aber sie gehen einem Lehrer dennoch auf die Nerven, zumal sie oft zu der vermeintlich „besseren“ Elternschaft gehören, also zu denen, die nur in Leistungskategorien denken und bereits beim Schuleintritt ihrer Kinder wissen, wann und an welcher Anstalt diese einmal das Abitur ablegen sollen. In der Mehrzahl haben wir es gottlob mit Eltern zu tun, denen man durchaus klarmachen kann, dass die Kinder von vielen Dingen abseits der Notenskalen weit mehr profitieren als von stur abgehakten Stoffplänen. Intelligentes Probieren kann man lernen Es ist der Idealfall, wenn wir Kindern etwas mitgeben können, was ihnen später auch wirklich hilft. Das Lösen von Problemen gehört eindeutig dazu. Das Schema ist immer das Gleiche: Es gibt eine Aufgabe, ein Problem, eine Herausforderung, eine Konstellation – was auch immer – und du blickst nicht auf Anhieb durch.Und nun musst du dich einer …

Grundschule – die Basis von allem

Jetzt red i! Im Bayerischen Fernsehen gibt es in regelmäßigen Abständen die Sendung „Jetzt red‘ i“ , in der Bürger zu Wort kommen. Das Fernsehteam kommt in eine Gaststätte, ein aktuelles Thema wird von den Moderatoren mit den Gästen diskutiert. Als vor einiger Zeit die Sendung zum Thema „Bildung“ in einer bayrischen Provinzstadt gastierte, schaute ich zu und mir blieb besonders ein Gesprächsbeitrag in Erinnerung: Ein Vater von mehreren Kindern im Grundschulalter sagte, er erwarte von der Grundschule in erster Linie, dass seine Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernten, aber gerade das sei nicht in ausreichendem Maß der Fall. Er sehe das nicht nur bei seinen eigenen Kindern, sondern auch als Mathematiklehrer am Gymnasium bei seinen Schülern. Dem ist wenig hinzuzufügen, denn fehlende Sicherheit und Geläufigkeit bei diesen drei Grundpfeilern jeglicher weiterführenden Bildung werden nicht nur von Gymnasiallehrern beklagt, sondern auch von Lehrherren und Hochschulprofessoren. Andererseits… gibt es durchaus Lehrerinnen, die gerade auf diese soliden Grundpfeiler Wert legen und nicht jeder neuen Mode hinterherlaufen. Das soll nicht heißen, dass ich dem freudlosen Pauken das Wort …

Wie kommt Mathematik ins Schülerhirn? – Teil 2

Am Handeln führt kein Weg vorbei Hans Aebli – ein Piagetschüler – hat bereits in den 60er Jahren den Lehrern den Weg zum erfolgreichen Rechenunterricht gewiesen.Er begründet – z.B. in seinem Werk „Zwölf Grundformen des Lernens“ – , wie wichtig es ist, das Ziel des abstrakten Denkens schrittweise und ausgehend von konkreten Handlungen anzusteuern.Nach Aebli werden mathematische Gesetzmäßigkeiten in diesen Schritten verinnerlicht: HANDELN ABBILDEN SYMBOLISIEREN AUTOMATISIEREN – aber erst nach geraumer Zeit und nach gründlicher Sicherung der Basis, also:Erst, wenn die ersten drei Schritte so gut beherrscht werden, dass aus einer Handlung eine abstrakte Rechnung gebildet werden kann oder aus einem Bild eine Handlung abgeleitet werden kann, wenn es problemlos möglich ist, für ein und denselben Sachverhalt jede der drei Ebenen zu benutzen, erst dann sollen Grundaufgaben automatisiert werden. HANDELN – was genau ist darunter zu verstehen? Dafür sollen Gegenstände oder bewegliche Gegenstandssymbole genommen werden.Also z.B. Spielfiguren: Oder Perlen, die als bewegliche Symbole für alle möglichen Gegenstände dienen: Es müssen die Handlungsangebote aber so gestaltet werden, dass sie immer wieder zum Durchdenken der entsprechenden Rechenoperationen …

Wie kommt Mathematik ins Schülerhirn ? – Teil 1

Eine Antwort auf diese zentrale Frage fällt mir sofort ein: Mit Sicherheit nicht durch das Abarbeiten der Seiten im Rechenbuch! Auch das bloße Erklären hilft Kindern nicht weiter. Das ist, als wolle man mit einem Trichter das Kinderhirn von außen befüllen. Natürlich müssen Fragen beantwortet werden, aber das ist etwas ganz anderes als „nur“ erklären. So geht’s gewiss nicht, denn:„Kinder sind keine Fässer, die gefüllt , sondern Feuer, die entzündet werden wollen.“(Francois Rabelais) Wie sollen wir den Kindern denn dann etwas beibringen? Falsche Frage: WIR bringen den Kindern gar nichts bei! Die Kinder müssen SELBER die nötigen Schritte gehen. Deine Aufgabe als Lehrerin oder Elternteil ist es nur, den Kindern die GELEGENHEIT dazu zu verschaffen. Das wiederum erfordert von dir die Bereitschaft, dich mit deinem Kind oder Schüler interessiert zu befassen die Bereitschaft, dich ein wenig zu informieren – soviel ist das gar nicht die Offenheit, Lernen etwas anders zu sehen als üblich die geringe Mühe, passendes Material bereit zu stellen den geringen Zeitaufwand, gelegentlich mit deinem Kind zu spielen Wenn dir das jetzt etwas …

Angstfach Mathe

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? – Niemand! – Wenn er aber kommt? – Dann laufen wir davon! So einfach, wie es in dem alten Kinderspiel heißt, ist die Sache leider nicht, wenn es um Mathematik geht. Jeder muss im Laufe seines Schullebens zahlreiche Rechenstunden überstehen und überleben, schlicht: aushalten.Davonlaufen gibt es hier nicht: alle müssen durch!Wie gut haben es dagegen die Kinder, die am Rechnen Freude haben, die begreifen, was im Unterricht gemacht wird und die ihre eigenen Fortschritte wahrnehmen und sich darüber freuen können. Der Rechenunterricht ist nicht gut genug „Und warum sind das nur so wenige Kinder?“, könnte man mit Fug und Recht fragen. Eine Hauptrolle bei der ganzen Misere spielt sicher die schlechte Qualität des Rechenunterrichts in unseren Grundschulen.Ich weiß, das ist eine sehr gewagte These, eine, die polarisiert und nicht besänftigt und glättet. Doch von Besänftigen und Schönreden haben wir längst genug. Die Mama, deren Kind an der schier unüberwindlichen Hürde unverständlicher Aufgaben verzweifelt, wird keine Lust mehr haben, sich mit Floskeln abspeisen zu lassen.Doch was kann sie tun? Und …