Es ist eine bekannte Tatsache: In der dritten Klasse der Grundschule werden nicht selten plötzlich sogenannte Rechenstörungen evident, von denen vorher keiner was merkte. Wie kann es so etwas geben? Die Erklärung ist zwar einfach, aber keineswegs befriedigend: Das betreffende Kind kam bisher mit Auswendiglernen und Ersatzstrategien zurecht. Das geht allerdings nur, wenn Lehrer sich mit einem Ergebnis abspeisen lassen, das vordergründig „richtig“ ausschaut, aber nicht nachprüfen, wie dieses „richtige“ Ergebnis zustande gekommen ist. Für Kinder, die in einem Unterricht sitzen, den sie über weite Strecken nicht verstehen, heißt die Devise nicht „lernen, verstehen und denken“, sondern einzig und allein „möglichst unbehelligt durchkommen, egal wie“.Und es ist geradezu bewundernswert, wie kreativ vorgegangen wird, um herauszubekommen, was „sie“ – nämlich die Lehrerin – von einem hören möchte. Ich hab zwar keine Ahnung, warum, aber immer, wenn ich da „7“ hinschreibe, freut sie sich! Es liegt auf der Hand, dass die Mogelstrategien der 1. und 2. Klasse an ihre Grenzen stoßen, wenn der Zahlenraum größer wird. Wo fängt man am besten an? Ich übernahm vor Jahren eine …