Autor: Christina Buchner

Das innere GPS – Zahlenraum bis hundert erforschen

Überhaupt nicht selbstverständlich: Orientierung in der Zahlenwelt Folgende Szene ist nicht erfunden: Die Lehrerin bittet die Kinder, in einem Schulbuch die Seite 98 aufzuschlagen. Zur besseren Orientierung schreibt sie diese Seitenzahl auch noch an die Tafel. Bald haben fast alle Kinder die richtige Seite aufgeschlagen. Nur Martin blättert völlig ratlos die Seiten seines Buches durch, ob er nicht irgendwo die richtige Seitenzahl entdecken kann. Das macht er völlig planlos. Er hofft einfach, beim Blättern irgendwann die richtige Zahlenkombination zu finden. Der Grund für diese Hilflosigkeit ist klar: Martin hat die Ordnung der Zahlen nicht im Kopf. Mit dieser Orientierungslosigkeit ist Martin nicht alleine. Dass alle Mitschüler die richtige Seite aufgeschlagen haben, heißt nicht, dass das bei allen ein Zeichen für Orientierung im Zahlenraum ist. Da helfen oft die Banknachbarn oder es gibt auf der betreffenden Seite eine Abbildung, die man bei einem Blick auf die Nachbarplätze erspäht und das hilft natürlich bei der Suche. Martin hat das Pech, ganz vorne an einem Einzeltisch zu sitzen und so ist er auf seine eigenen Fähigkeiten angewiesen und …

Coachinginhalte sinnvoll aufgebaut

Beim Coachingplan ist das Zeitmanagement eine wichtige Sache. Die zweite wichtige Sache ist natürlich das passgenaue Auswählen der Inhalte. Wenn ein Drittklässler keine Vorstellung vom Dezimalsystem hat und keine Rechenbausteine in Form von Zerlegungen und Auffüllungen auswendig zur Verfügung hat, dann nützt es sehr wenig, ihn Aufgaben aus dem Arbeitsheft der 3. Klasse lösen zu lassen.

Minus kann auch Spaß machen

Minus ist nicht sehr beliebt Während die Nicht-Denker bei Plusrechnungen in kleinen Zahlenräumen sich mit der Krücke des Abzählens an den Fingern zunächst einmal ganz gut durchschwindeln können, ist das Rückwärtszählen schon deutlich schwieriger.Außerdem ist auch die Vorstellungskraft stärker gefordert, wenn es darum geht, dass etwas wegkommen soll. Und überhaupt ist es nicht so attraktiv, etwas herzugeben. Gerade weil das Minusrechnen in jeder Hinsicht komplizierter ist als das Addieren sollte es erst eingeführt werden, wenn der Boden dafür gut vorbereitet ist.Die gängige Rechenbuchpraxis, bereits sehr früh – deutlich vor Weihnachten – Gleichungen mit Plus und Minus anzubieten, halte ich für kontraproduktiv. Da rechnen die Kinder im Zahlenraum bis zehn die immer gleichen Aufgaben, wissen einerseits gar nicht so genau, was sie da eigentlich tun und sind andererseits total gelangweilt, weil es eben nichts wirklich Herausforderndes zu handeln und zu denken gibt. Die Bezüge zu Sachsituationen, die über Bilder hergestellt werden sollen, sind meiner Erfahrung nach nicht eindeutig genug. Sie müssten schon in der Realität mit echten Gegenständen nachgespielt werden, um wirklich jedem Kind eine Chance …

Denktraining im Advent

Der Känguru-Adventskalender Denkfähigkeit kann man trainieren. Das sagen respektable Wissenschaftler, deren vordringlichstes Interesse dem Kind gilt, wie z.B. Karl Josef Klauer oder David Perkins. Gerade im Matheunterricht führen regelmäßiges Denktraining und konsequente Übung oft (eigentlich immer!) zu erstaunlichen Erfolgen.Nun stellt sich uns Lehrern oft die Frage: Woher nehmen? Für das Denktraining kannst du dir keine bessere Bezugsquelle als das Mathe-Archiv von Känguru wünschen.Aus dieser geradezu unendlichen Aufgabensammlung kannst du dich für Projekte, für das Freiarbeitsregal oder auch das gemeinsame Denktraining bedienen – du brauchst keine weitere Arbeitsblättersammlung, das ist einfach genial!Der Känguru-Wettbewerb für Schüler ab der 3. Klasse findet immer im Frühjahr statt. Eine Teilnahme lohnt sich unbedingt!Jetzt aber geht es um den Känguru-Adventskalender, den gibt es für Grundschüler, und zwar bereits ab der 1. Klasse. Es gibt die Formate mini (1. und 2. Klasse) und maxi (3. und 4. Klasse). Für jeden Tag wird eine Denkaufgabe angeboten, bei der weniger arithmetische Fertigkeit als vielmehr logisches Denken gefragt ist – wie übrigens bei allen Känguru-Aufgaben.Jeweils einen „Appetizer“ aus der Kategorie mini und maxi möchte ich …

Zehnerübergang mit Storytelling

Wenn du dich in deinem Unterricht auf den Fünferräuber eingelassen hast, dann konntest du erleben, wie sich die Kinder mitreißen lassen von dieser Figur und wie sie durch die Beschäftigung mit dem Räuber eben gerade nicht vom denkenden und anspruchsvollen Rechnen abgelenkt, sondern im Gegenteil dazu motiviert und hingeführt werden. Begeistert machen sich die Kinder auf die Jagd nach Fünfern, zerlegen und füllen auf und rechnen so ganz nebenbei über die Zehnergrenze.Nach dieser gründlichen Vorarbeit ist der „echte“ Zehnerübergang überhaupt keine Schwierigkeit mehr. Die kleine Schwester des Fünferräubers Du kannst die Faszination des mathematischen Figurentheaters auch für den nächsten Rechenschritt nutzen.Die Story hierzu:Der Fünferräuber hat eine kleine Schwester. Alle Kinder wissen oder können sich zumindest sehr gut vorstellen, dass kleinere Kinder oder jüngere Geschwister immer das wollen, was die älteren haben und es ist auch klar, dass das gehörig nervt.So eine kleine nervige Schwester hat der Fünferräuber: die Liesel. Als die mitbekommt, dass ihr Bruder Fünfer sammelt, will sie das auch.Eines Tages ist also die Handpuppe der Liesel in der Klasse und weint und führt …

Wie kommt das Eichhörnchen durch den Winter?

Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe. Sie verlassen immer wieder ihren Kobel, um sich aus den versteckten Vorräten etwas zu holen. Samen und Nüsse bilden die Hauptbestandteile ihrer Ernährung im Winter, obwohl sie auch Würmer, Vogeleier, Obst, Gemüse Pilze und sogar Jungvögel fressen.Im Sommer braucht ein Eichhörnchen ca. 80 g Nahrung pro Tag, im Winter genügen 35 g. Und was hat das jetzt mit Mathe zu tun? Ausgehend von dieser Information gibt es einiges zu rechnen, zum Beispiel:

Eine Chance – das erste Trimester der ersten Klasse

Kinder, die in die Schule kommen, erwarten sich Großes. Sie freuen sich darauf zu lernen und ein richtiges Schulkind zu werden. Die Wirklichkeit aber ist für nicht wenige ABC-Schützen ziemlich ernüchternd. Der Sohn einer befreundeten Kollegin zum Beispiel war vom Anfangsunterricht bitter enttäuscht, weil ihm jede intellektuelle Herausforderung fehlte und er überhaupt nicht das Gefühl hatte, irgend etwas dazuzulernen.Er meinte, das sei in der Schule wie im Kindergarten. Er müsse immer nur malen und dabei wolle er doch richtig lernen! Dabei wäre es so einfach, ALLE Kinder von Anfang an auf die spannende Entdeckungsreise ins Land des mathematischen Denkens mitzunehmen.

Minus mit Schnappi

Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil,komm aus Ägypten, das liegt direkt am Nil.Zuerst lag ich in einem Ei,dann schni-schna-schnappte ich mich frei.Schni-schna-schnappi, schnappi schnappi schnappSchni-schna-schnappi, schnappi schnappi schnapp Jetzt wird’s richtig spannend! Wenn du eine verständnisbasierte Vorarbeit geleistet hast, dann wissen deine Schüler, was bei Minus passiert und sie werden auch nicht, wie der arme Kerl auf dem Bild, ihr Heil darin suchen, bei einer Minusrechnung einfach nur – und dazu noch falsch!! – rückwärts zu zählen. Der Arme! Er denkt sich: 21-20-19! Da braucht er 3 Finger und hält das für das Ergebnis.Er kann’s nicht besser! Es macht ja viel mehr Rechenspaß, wenn die Kinder wissen, was sie tun, wenn sie handeln können und dann voller Stolz feststellen, dass sie alles verstanden haben.Also legen wir los mit einer Beispielrechnung: 14 – 6 = Kinder, die nur auf ein Ergebnis fixiert sind, ohne das Ganze zu verstehen – und sich bis hierher damit durchmogeln konnten -, werden nun wahrscheinlich, wie der Bub auf unserem Bild – ob mit Hilfe der Finger oder mit einer anderen …

Erste Schritte beim Rechnen mit Minus

Was passiert bei Minus? Wenn du die Beziehung zwischen Plus und Minus über das Mischen und Ent-Mischen von Farben eingeführt hast, dann ist schon etwas sehr Gutes geschehen. Nun geht es aber darum, diese Idee des Minus in allen möglichen Kontexten zu verstehen.Dafür ist es sehr nützlich, noch einmal das Grundsätzliche zu verdeutlichen. Diese Verdeutlichung ist nicht überflüssig oder trivial, sondern sie ist für die meisten Kinder wichtig, damit sie begreifen, was es mit der abstrakten Formelsprache einer Minus-Gleichung überhaupt auf sich hat. Ich habe in meinen zweiten Klassen immer wieder mal gefragt: Was passiert bei Plus und was bei Minus? Erst wenn grundsätzlich verstanden wird, was „Minus“ bedeutet, haben auch diejenigen Übungen einen Sinn, bei denen auf Bildern etwas abgestrichen und dann dieses Abstreichen in einer Rechnung festgehalten wird. Aufgaben dieser Art sind für den Anfang in Ordnung, aber bald sollte etwas Interessanteres kommen, z.B. die Verbindung zu den Ästeaufgaben oder auch der Transfer auf Sachsituationen. Eine anspruchsvolle Variante: Vorher-Nachher-Abbildungen Hier muss die ganze Geschichte erfasst werden, damit die richtigen Bilder gemalt werden: Nicht …

Zeiträume zum Anfassen – der Schulausflug

Die Klasse 4a macht einen Schulausflug. Um 8.00 Uhr fährt der Bus los, 45 Minuten später ist die Klasse am Ziel angekommen. Es folgt eine Wanderung von 2 Stunden. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Zug, der um 13.00 Uhr wieder am Ausgangsort ankommt. Wie lange hat die Zugfahrt gedauert, wenn die Klasse nach der Wanderung eine Pause von 1 1/2 Stunden einlegt? Bei dieser Aufgabenstellung haben sicher einige Kinder sprachliche Probleme: Was genau ist da eigentlich gemeint und gefragt?Das Hauptproblem liegt im letzten Satz: „Wie lange…., wenn ….?“Da muss der mit einem Nebensatz angegebene Zeitraum – eine Pause von 1 1/2 Stunden – an der richtigen Stelle in den Gesamtablauf eingefügt werden.