Autor: Christina Buchner

Eine Chance – das erste Trimester der ersten Klasse

Kinder, die in die Schule kommen, erwarten sich Großes. Sie freuen sich darauf zu lernen und ein richtiges Schulkind zu werden. Die Wirklichkeit aber ist für nicht wenige ABC-Schützen ziemlich ernüchternd. Der Sohn einer befreundeten Kollegin zum Beispiel war vom Anfangsunterricht bitter enttäuscht, weil ihm jede intellektuelle Herausforderung fehlte und er überhaupt nicht das Gefühl hatte, irgend etwas dazuzulernen.Er meinte, das sei in der Schule wie im Kindergarten. Er müsse immer nur malen und dabei wolle er doch richtig lernen! Dabei wäre es so einfach, ALLE Kinder von Anfang an auf die spannende Entdeckungsreise ins Land des mathematischen Denkens mitzunehmen.

Minus mit Schnappi

Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil,komm aus Ägypten, das liegt direkt am Nil.Zuerst lag ich in einem Ei,dann schni-schna-schnappte ich mich frei.Schni-schna-schnappi, schnappi schnappi schnappSchni-schna-schnappi, schnappi schnappi schnapp Jetzt wird’s richtig spannend! Wenn du eine verständnisbasierte Vorarbeit geleistet hast, dann wissen deine Schüler, was bei Minus passiert und sie werden auch nicht, wie der arme Kerl auf dem Bild, ihr Heil darin suchen, bei einer Minusrechnung einfach nur – und dazu noch falsch!! – rückwärts zu zählen. Der Arme! Er denkt sich: 21-20-19! Da braucht er 3 Finger und hält das für das Ergebnis.Er kann’s nicht besser! Es macht ja viel mehr Rechenspaß, wenn die Kinder wissen, was sie tun, wenn sie handeln können und dann voller Stolz feststellen, dass sie alles verstanden haben.Also legen wir los mit einer Beispielrechnung: 14 – 6 = Kinder, die nur auf ein Ergebnis fixiert sind, ohne das Ganze zu verstehen – und sich bis hierher damit durchmogeln konnten -, werden nun wahrscheinlich, wie der Bub auf unserem Bild – ob mit Hilfe der Finger oder mit einer anderen …

Erste Schritte beim Rechnen mit Minus

Was passiert bei Minus? Wenn du die Beziehung zwischen Plus und Minus über das Mischen und Ent-Mischen von Farben eingeführt hast, dann ist schon etwas sehr Gutes geschehen. Nun geht es aber darum, diese Idee des Minus in allen möglichen Kontexten zu verstehen.Dafür ist es sehr nützlich, noch einmal das Grundsätzliche zu verdeutlichen. Diese Verdeutlichung ist nicht überflüssig oder trivial, sondern sie ist für die meisten Kinder wichtig, damit sie begreifen, was es mit der abstrakten Formelsprache einer Minus-Gleichung überhaupt auf sich hat. Ich habe in meinen zweiten Klassen immer wieder mal gefragt: Was passiert bei Plus und was bei Minus? Erst wenn grundsätzlich verstanden wird, was „Minus“ bedeutet, haben auch diejenigen Übungen einen Sinn, bei denen auf Bildern etwas abgestrichen und dann dieses Abstreichen in einer Rechnung festgehalten wird. Aufgaben dieser Art sind für den Anfang in Ordnung, aber bald sollte etwas Interessanteres kommen, z.B. die Verbindung zu den Ästeaufgaben oder auch der Transfer auf Sachsituationen. Eine anspruchsvolle Variante: Vorher-Nachher-Abbildungen Hier muss die ganze Geschichte erfasst werden, damit die richtigen Bilder gemalt werden: Nicht …

Minus kann auch Spaß machen

Minus ist nicht sehr beliebt Während die Nicht-Denker bei Plusrechnungen in kleinen Zahlenräumen sich mit der Krücke des Abzählens an den Fingern zunächst einmal ganz gut durchschwindeln können, ist das Rückwärtszählen schon deutlich schwieriger.Außerdem ist auch die Vorstellungskraft stärker gefordert, wenn es darum geht, dass etwas wegkommen soll. Und überhaupt ist es nicht so attraktiv, etwas herzugeben. Gerade weil das Minusrechnen in jeder Hinsicht komplizierter ist als das Addieren sollte es erst eingeführt werden, wenn der Boden dafür gut vorbereitet ist.Die gängige Rechenbuchpraxis, bereits sehr früh – deutlich vor Weihnachten – Gleichungen mit Plus und Minus anzubieten, halte ich für kontraproduktiv. Da rechnen die Kinder im Zahlenraum bis zehn die immer gleichen Aufgaben, wissen einerseits gar nicht so genau, was sie da eigentlich tun und sind andererseits total gelangweilt, weil es eben nichts wirklich Herausforderndes zu handeln und zu denken gibt. Die Bezüge zu Sachsituationen, die über Bilder hergestellt werden sollen, sind meiner Erfahrung nach nicht eindeutig genug. Sie müssten schon in der Realität mit echten Gegenständen nachgespielt werden, um wirklich jedem Kind eine Chance …

Zeiträume zum Anfassen – der Schulausflug

Die Klasse 4a macht einen Schulausflug. Um 8.00 Uhr fährt der Bus los, 45 Minuten später ist die Klasse am Ziel angekommen. Es folgt eine Wanderung von 2 Stunden. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Zug, der um 13.00 Uhr wieder am Ausgangsort ankommt. Wie lange hat die Zugfahrt gedauert, wenn die Klasse nach der Wanderung eine Pause von 1 1/2 Stunden einlegt? Bei dieser Aufgabenstellung haben sicher einige Kinder sprachliche Probleme: Was genau ist da eigentlich gemeint und gefragt?Das Hauptproblem liegt im letzten Satz: „Wie lange…., wenn ….?“Da muss der mit einem Nebensatz angegebene Zeitraum – eine Pause von 1 1/2 Stunden – an der richtigen Stelle in den Gesamtablauf eingefügt werden.

Mit Coachingplan zum Lernerfolg

Material alleine nützt wenig Wenn du mit einem Kind daran arbeiten willst, nachhaltige Verbesserungen zu erzielen, dann ist es ein unerlässlicher erster Schritt, mit dem Kind zu reden, ob es überhaupt will.Das Kind muss sich ernst genommen und angenommen fühlen. Über den Kopf des Kindes hinweg Maßnahmen zu vereinbaren ist kontraproduktiv, ein absolutes No-Go!

Zehnerübergang mit Storytelling

Wenn du dich in deinem Unterricht auf den Fünferräuber eingelassen hast, dann konntest du erleben, wie sich die Kinder mitreißen lassen von dieser Figur und wie sie durch die Beschäftigung mit dem Räuber eben gerade nicht vom denkenden und anspruchsvollen Rechnen abgelenkt, sondern im Gegenteil dazu motiviert und hingeführt werden. Begeistert machen sich die Kinder auf die Jagd nach Fünfern, zerlegen und füllen auf und rechnen so ganz nebenbei über die Zehnergrenze.Nach dieser gründlichen Vorarbeit ist der „echte“ Zehnerübergang überhaupt keine Schwierigkeit mehr. Die kleine Schwester des Fünferräubers Du kannst die Faszination des mathematischen Figurentheaters auch für den nächsten Rechenschritt nutzen.Die Story hierzu:Der Fünferräuber hat eine kleine Schwester. Alle Kinder wissen oder können sich zumindest sehr gut vorstellen, dass kleinere Kinder oder jüngere Geschwister immer das wollen, was die älteren haben und es ist auch klar, dass das gehörig nervt.So eine kleine nervige Schwester hat der Fünferräuber: die Liesel. Als die mitbekommt, dass ihr Bruder Fünfer sammelt, will sie das auch.Eines Tages ist also die Handpuppe der Liesel in der Klasse und weint und führt …

Der Fünferräuber und die Kraft der Fünf

Wie kann die Besonderheit der Fünf wirklich nutzbar gemacht werden? In den gängigen Rechenbüchern finde ich außer einigen Beispielen zum strukturierten Zählen mit „5 plus x“ und zum Zerlegen der Zahlen 6 bis 9 nichts, was die Kinder beim Erobern der Zahlenwelt näher an die nächste wichtige Hürde bringt: Das verständnisbasierte Überschreiten der Zehnergrenze beim Addieren. Im Zahlenbuch, das meiner Meinung nach das beste der zur Zeit verfügbaren Rechenbücher ist, wird immerhin auf einer Seite die Tatsache behandelt, dass zwei Fünfer immer Zehn ergeben.Da gibt es den Vers von den zehn kleinen Zappelmännern und eine Reihe von Bildern mit jeweils zwei Fünfermengen: eine Eierschachtel, zwei Fünfer-Würfelbilder, zwei 5-Euro-Scheine, zwei Fußabdrücke usw. Aber ist das wirklich genug, um so pathetisch von der „Kraft der Fünf“ zu sprechen? Wenn’s da nicht mehr gibt, ist das in meinen Augen sehr übertrieben. Die Fünf kann uns viel mehr bieten, nämlich das handlungsorientierte und verständnisbasierte Herangehen an zwei der wichtigsten Schlüsselfähigkeiten des flinken und sicheren Rechnens: An das passgenaue Zerlegen und das gezielte Auffüllen zur nächsten Stellenwertgrenze. Hier betritt der …

Münzen verschieben

Dinge verschieben und umgruppieren, um sie in eine neue Ordnung zu bringen, erfordert Vorstellungsvermögen, logisches Denken und Merkfähigkeit.Mit der folgenden Münzknobelei kann man sich immer wieder beschäftigen, denn die verschiedenen Spielzüge, die man hier braucht, kann man leicht vergessen und so ist es immer wieder spannend auszuprobieren: Schaffe ich es dieses Mal auf Anhieb? Du brauchst verschiedene Münzen: vier messingfarbene (10 oder 20 ct) und vier kupferfarbene (1, 2 oder 5 ct). So sieht die Ausgangsstellung aus: Zum Schluss sollen die vier gelben und die vier roten Münzen nebeneinanderliegen, im gleichen Abstand wie vorher, also ohne Lücke dazwischen.Ob die vier gelben oder die vier roten Münzen links liegen, spielt keine Rolle. Das ist die Spielregel: Du musst immer zwei nebeneinanderliegende Münzen gemeinsam verschieben, ohne sie zu verdrehen oder ihre Abfolge zu vertauschen. Nach 5 Spielzügen kannst du die gewünschte Ordnung erreichen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen.Eine Möglichkeit ist, dass du mit diesen beiden Münzen beginnst: Das kann der erste Spielzug sein: Wenn du herausgefunden hast, wie es geht, ist das Spiel auch …