Erste Klasse, Minusrechnen

Erste Schritte beim Rechnen mit Minus

Was passiert bei Minus?

Wenn du die Beziehung zwischen Plus und Minus über das Mischen und Ent-Mischen von Farben eingeführt hast, dann ist schon etwas sehr Gutes geschehen. Nun geht es aber darum, diese Idee des Minus in allen möglichen Kontexten zu verstehen.
Dafür ist es sehr nützlich, noch einmal das Grundsätzliche zu verdeutlichen.

Diese Verdeutlichung ist nicht überflüssig oder trivial, sondern sie ist für die meisten Kinder wichtig, damit sie begreifen, was es mit der abstrakten Formelsprache einer Minus-Gleichung überhaupt auf sich hat.

Ich habe in meinen zweiten Klassen immer wieder mal gefragt: Was passiert bei Plus und was bei Minus?
Erst wenn grundsätzlich verstanden wird, was „Minus“ bedeutet, haben auch diejenigen Übungen einen Sinn, bei denen auf Bildern etwas abgestrichen und dann dieses Abstreichen in einer Rechnung festgehalten wird.

Aufgaben dieser Art sind für den Anfang in Ordnung, aber bald sollte etwas Interessanteres kommen, z.B. die Verbindung zu den Ästeaufgaben oder auch der Transfer auf Sachsituationen.

Eine anspruchsvolle Variante:
Vorher-Nachher-Abbildungen

Hier muss die ganze Geschichte erfasst werden, damit die richtigen Bilder gemalt werden: Nicht das einfache Abstreichen genügt, sondern Ausgangs- und Endsituation bilden den „Aufhänger“ für eine Rechnung oder müssen von den Kindern dargestellt werden.

Und immer wieder: Ohne Denken darf nichts gehen !

Bei den folgenden Rechengeschichten müssen die Kinder entscheiden, ob plus oder minus gerechnet werden muss.
Mit der Einführung der zweiten Grundrechenart gibt es Wahlmöglichkeiten und es ist wichtig, gerade bei Sachaufgaben nicht nur das gerade behandelte Stoffgebiet in einer Sachsituation zu verwerten, sondern Alternativen dazu. Das erfordert von den Kindern, sich mit der Rechengeschichte und deren Inhalt auseinanderzusetzen.
Eine Zeichnung hilft dabei, den Inhalt und die Vorgehensweise zu klären.
Zugleich hilft eine Zeichnung dabei, den Denkweg besser zu verstehen, stellt also ein „Diagnose-Instrument“ für die Lehrkraft dar.

Die Kinder rechnen die Sachaufgaben im Heft.
Zu jeder Aufgabe soll eine Zeichnung gemacht werden, so einfach wie möglich. Gut ist es, die Rechenfrage dazu schreiben zu lassen.
Dann kommen Rechnung und Antwort dazu. Bei einigen Aufgaben gibt es zwei Möglichkeiten, sie zu rechnen, z.B. als Minus- oder als Ergänzungsaufgabe.

Hier noch ein Beispiel für ein besonderes „Rechen-Schmankerl“:

Nicht alle Zahlen, die in dieser Geschichte vorkommen, sind für die Rechnung von Bedeutung.
Aufgaben mit überflüssigen Zahlenangaben regen dazu an, genau zu überlegen, was für das Lösen der Aufgabe wirklich gebraucht wird.
Es soll nicht unreflektiert einfach angenommen werden: „Das wird schon alles einen Sinn haben“, sondern die Kinder sollen dazu aufgefordert werden, sich über die Sinnhaftigkeit einer Aufgabe selbst Gedanken zu machen.
Stichwort: Kapitänsaufgaben

Und dann geht es bald weiter mit den Minusaufgaben mit Zehnerunterschreitung. Jetzt kommt Schnappi ins Spiel, ein Liebling aller Kinder!