Erste Klasse, Rechenspiele

Afrikanisches Memory

Die Anregung zu diesem Spiel stammt von Wittmann und Müller, den Autoren des Zahlenbuches.

Dafür brauchst du Zahlenkärtchen von 1 bis 10. Die kannst du dir leicht selbst herstellen, z.B. aus halbierten Briefkarten, die du mit Edding beschriftest.

Gut eignen sich auch Blanko-Bierdeckel, die es bei verschiedenen Lehrmittelhändlern gibt, z.B. bei Betzold, Ivo Haas oder Wehrfritz.

Das Spiel

Du legst die 10 Zahlenkarten pyramidenförmig aus:

Nun brauchst du rot-blaue Wendeplättchen. Die gehören zur Standardausrüstung der Erstklässler. Oft gibt es sie auch bei Raiffeisenbanken oder Sparkassen als Kundengeschenk.
Solltest du dir keine beschaffen können, so kannst du ersatzweise auch 5 rote und 5 blaue Spielfiguren nehmen.

Die Spielanleitung:

Die Pyramide ist auf dem Tisch oder am Boden ausgelegt. Der Spieler sitzt mit verbundenen Augen davor und ein Helfer, der als Spielleiter fungiert – Kind oder Erwachsener – belegt nun die Pyramide abwechselnd mit roter und blauer Farbe und der Spieler muss sagen, welche Zahl dran ist.
Dafür muss das „blinde“ Kind sich die ganze Pyramide vorstellen und dann auch noch die Veränderungen, die sich durch das Auflegen von Rot oder Blau ergeben, im Geiste nachvollziehen können.

Die Reihenfolge

Die Plättchen oder Spielfiguren – werden nach folgender Regel aufgelegt: Von links kommt immer Blau, von rechts kommt immer Rot.
Alle Zahlen der Pyramide werden nach und nach Zeile für Zeile
von oben nach unten,
von außen nach innen,
abwechselnd von links und von rechts
belegt.
Blau beginnt von links, danach Rot von rechts, dann wieder Blau von links usw.

Erster Spielzug

Das „blinde“ Kind sitzt vor der Pyramide. Der Spielleiter sagt: „Ich lege von links ein blaues Plättchen auf. Wie heißt die Zahl?“
Kind: „Eins“.

Tipp:
Du kannst dann, wenn du „von links“ oder „von rechts“ sagst, den betreffenden Arm des Kindes leicht antippen, sodass es eine visuelle Vorstellung davon aufbauen kann, wo „links“ und „rechts“ sind.

Zweiter Spielzug

Spielleiter: „Ich lege von rechts ein rotes Plättchen auf. Wie heißt die Zahl?“
Kind: „Drei“:

Dritter Spielzug

Spielleiter: „Von links ein blaues Plättchen“.
Kind: „Zwei“:

Vierter Spielzug

Spielleiter: „Von rechts ein rotes Plättchen“.
Kind: „Sechs“:

Weiterer Verlauf

Und so geht es immer weiter. Es folgen nacheinander die Zahlen 4 (blau), 5 (rot), 7, 10, 8 und 9.
Stolperfalle ist die Fünf. Hier machen auch erwachsene Spieler oft einen Fehler.
Warum? Es wird von rechts außen erst die Sechs belegt, danach von links außen die Vier und die Fünf, die nun in dieser Reihe abschließend kommen müsste, wird leicht übersehen.
Eigenartigerweise wiederholt sich dieser Fehler in der letzten Zeile so gut wie nie.

Was lernt das Kind daraus?

Es schult seine Vorstellungskraft. Rechnen funktioniert nicht ohne die Fähigkeit, sich Zahlen, Mengen, Zerlegungen usw. vorzustellen.
Weil es den Verlauf des Spiels im Kopf behalten muss, trainiert das Kind auch seine dynamische Vorstellungskraft, die für alle Zerlegungs- und Auffüllvorgänge beim Rechnen unerlässlich ist.
Außerdem wird noch die Unterscheidung von links und rechts geübt, etwas, das beim schulischen Lernen ebenfalls von Bedeutung ist.

Ausbaumöglichkeiten des Spiels

Die Pyramide kann erweitert werden. Jede Zeile hat ein Kärtchen mehr als die vorhergehende. Die nächste Version würde also bis 15 gehen, wieder die nächste bis 21.
Da kommen auch Erwachsene an ihre Grenzen. Wenn das Kind der Spielleiter ist und Mama, Papa, große Schwester usw. der Spieler, dann wird das Ganze sehr spannend.